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António de Oliveira Salazar und der Aufstieg zur Diktatur in Portugal

Stellen Sie sich vor, es ist der 15. März 1932, ein grauer Morgen in Lissabon. Während die Straßen langsam erwachen, versammeln sich Menschen um Radios, um die neuesten politischen Entwicklungen zu verfolgen. Die Luft ist erfüllt von Spannung und Unsicherheit über die Zukunft des Landes. Zu diesem Zeitpunkt wird António de Oliveira Salazar offiziell zum Ministerpräsidenten ernannt – eine Entscheidung, die nicht nur das Schicksal Portugals beeinflussen wird, sondern auch den Verlauf der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert.

Frühes Leben und politischer Aufstieg

Salazar wurde 1889 in Santa Comba Dão geboren. Er war ein intelligenter Schüler und studierte an der Universität Coimbra, wo er in den Wirtschaftswissenschaften promovierte. Sein Interesse für Politik und Gesellschaft führte ihn in die Gremien der nationalistischen Bewegung der Zeit. Nachdem er als Finanzminister unter der autoritären Regierung von Präsident João Mendes Ribeiro fungierte, begann er, seinen Einfluss im politischen System auszubauen.

Die Ernennung zum Ministerpräsidenten

Der Aufstieg Salazars zur Macht erfolgte vor dem Hintergrund politischer Instabilität in Portugal. Die Unruhen der 1920er Jahre, darunter häufige Regierungswechsel und soziale Unruhen, schufen ein fruchtbares Umfeld für einen starken Führer. Salazar, der 1932 als Ministerpräsident ernannt wurde, stellte schnell seine autoritären Ansichten und seinen Führungsstil unter Beweis.

Die Estado Novo-Doktrin

Salazar etablierte die Estado Novo , eine nationalistische und korporatistische Ideologie, die stark vom Faschismus beeinflusst war. Er setzte auf wirtschaftliche Stabilität und soziale Ordnung, was zu einer gewissen Wachstumsperiode führte, jedoch auf Kosten der politischen Freiheit. Unter seiner Herrschaft wurde die Presse zensiert, politische Gegner verfolgt, und die Demokratie im Land effektiv abgeschafft.

Wirtschaftliche Maßnahmen und soziale Kontrolle

Eine seiner ersten großen Maßnahmen als Ministerpräsident war die Schaffung eines stabilen wirtschaftlichen Umfelds. Salazar führte eine Nüchternheit in der Staatsausgabenpolitik sowie eine Nationalisierung wichtiger Ressourcen ein. Dies führte zu einer stabilen Währung und einem Rückgang der Inflation. Allerdings litt das soziale Leben unter seiner strikten Kontrolle.

Der Einfluss des Regimes und das Erbe Salazars

Das Salazar-Regime stellte eine Langlebigkeit und Stabilität in Zeiten eines Europas her, das von der Instabilität der Zwischenkriegszeit geprägt war. Doch sein Regime war auch von Repression gekennzeichnet. Die Geheimpolizei PIDE war für die Überwachung und Verhaftung von Regimegegnern verantwortlich, wodurch das Land in eine Atmosphäre der Angst und des Misstrauens gehüllt wurde.

Der politische Kontext: Vom Chaos zur Stabilität

In den Jahren vor Salazars Amtsantritt war Portugal von politischem Chaos geprägt. Die Ersten Republik (1910-1926) litt unter instabilen Regierungen und häufigen Wechseln an der Macht. Diese Unsicherheit führte zu einem Putsch im Jahr 1926, was schließlich den Weg für militärische Interventionen und die Errichtung einer autoritären Regierung ebnete. Salazar trat bereits 1928 als Finanzminister auf und erlangte rasch Einfluss durch seine strengen Sparmaßnahmen und Reformen.

Seine Ernennung zum Ministerpräsidenten war ein entscheidender Moment für Portugal; es markierte den Beginn eines autoritären Regimes, das bis zu seiner Absetzung im Jahr 1968 dauern sollte.

Die Merkmale von Salazars Herrschaft

Laut historischen Analysen wurde Salazars Regierung durch mehrere Schlüsselmerkmale definiert: ultrakonservative Ideologie, wirtschaftliche Stabilität durch strenge Fiskalpolitik sowie repressiven Maßnahmen gegen politische Gegner. Unter dem Deckmantel der nationalen Einheit propagierte er ein System bekannt als „Estado Novo“ , das stark nationalistisch geprägt war.

Befürworter seines Regimes lobten ihn für seine Fähigkeit, wirtschaftliche Stabilität in einem zuvor unberechenbaren politischen Klima zu schaffen; so sank die Inflation dramatisch während seiner Herrschaft und begünstigte somit die Bourgeoisie erheblich.

Eindrucksvolle Statistiken zur Regierungszeit

Laut offiziellen Berichten wuchs zwischen 1933 und 1949 das nationale Einkommen Portugals um etwa 30 %, während Arbeitslosigkeit vergleichsweise niedrig blieb – Indikatoren für eine vermeintlich erfolgreiche Wirtschaftspolitik unter einem autoritären Führer.

Anekdoten aus der Bevölkerung

Eine aus dieser Zeit berichtete Anekdote beschreibt einen alten Mann aus Coimbra: „Als ich jung war und noch voller Träume steckte, dachte ich oft an Freiheit“, erzählt er mit brüchiger Stimme. „Doch als Salazar kam…“ Hier zögert er kurz: „Ich hatte keine Wahl mehr – wir lebten in Angst.“ Sein Gesicht spricht Bände über verlorene Hoffnungen und Lebensrealitäten unter dem Diktator.Es wird berichtet, dass viele Menschen beim ersten Hauch von Unruhen Nachbarn mobilisierten oder selbst Flyer verteilten – jedoch häufig über schleichende Repression besorgt waren.

Solidarität ohne soziale Medien

Anfang der dreißiger Jahre gab es keine sozialen Medien wie wir sie heute kennen; Telefonketten oder sogar Ankündigungen im Radio waren übliche Wege zur Mobilisierung oder Informationsverbreitung bei Versammlungen gegen Salazars autoritäre Maßnahmen oder um Unterstützung zu zeigen.„Wenn jemand mutig genug war zu protestieren“, sagt Maria Costa, damals erst sechzehn Jahre alt: „Wussten wir alle innerhalb kurzer Zeit davon! Wir schlossen uns zusammen… Trotz unserer Angst.“Das Gefühl von Gemeinschaft drängte viele dazu aktiv zu werden - oft handelte man schnell an Orten wie dem Mercado da Ribeira in Lissabon.

Der Zusammenhang zur Gegenwart

Im Jahr 2023 scheint es paradox angesichts fortwährender Kämpfe für Demokratie weltweit doch nicht allzu unterschiedlich; TikTok mag heute ähnliche Massen mobilisieren wie damals telefonische Ketten aktiviert haben! Es zeigt uns einmal mehr wie leicht eine breite Masse mobilisiert werden kann – egal ob wir unsere Nachrichten auf Apps erhalten oder noch per Radio hören!

Frage - Antwort

Wer war António de Oliveira Salazar und wann wurde er Ministerpräsident von Portugal?
Wie beeinflusste Salazars Herrschaft die politische Landschaft Portugals?
Welche Ideologie vertrat Salazar während seiner Regierungszeit?
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Lea Neumann

Erweckt historische Ereignisse durch spannende Erzählungen zum Leben.


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