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Name: Marie Thérèse Charlotte de Bourbon
Geburtsdatum: 19. Dezember 1778
Beruf: Titularkönigin von Frankreich
Eltern: Ludwig XVI. von Frankreich und Marie Antoinette
Ehepartner: Ludwig Anton von Bourbon
Tod: Die 3. Oktober 1851
Marie Thérèse Charlotte de Bourbon: Die Titularkönigin von Frankreich
Marie Thérèse Charlotte de Bourbon, geboren am 19. Dezember 1778, war eine herausragende historische Figur, die oft in den Schatten ihrer berühmten Familie steht. Als Tochter von König Ludwig XVI. von Frankreich und Königin Marie Antoinette wurde sie nicht nur zum Symbol der französischen Monarchie, sondern auch zur Titularkönigin von Frankreich.
Marie Thérèse wurde in Versailles, einem der prächtigsten königlichen Residenzen, geboren. Ihre Kindheit war geprägt von der Pracht des höfischen Lebens und der politischen Unruhe, die Frankreich in den späten 1780er Jahren ergriff. 1793, nach der Hinrichtung ihrer Eltern während der Französischen Revolution, wurde Marie Thérèse zur Waise und fand sich in einer turbulenten politischen Landschaft wieder.
Nach dem Sturz der Monarchie lebte sie einige Jahre im Exil. 1795 wurde sie von der französischen Monarchie als Titularkönigin anerkannt, auch wenn diese Position symbolisch war und keine politische Macht beinhaltete. Sie zog nach Österreich, wo sie mit ihrem Cousin, dem Grafen von Provence, der sich als Ludwig XVIII. bezeichnete, verheiratet wurde. Diese Ehe wurde aus politischen Gründen arrangiert und sollte die royalistische Linie stärken.
Die Jahre im Exil waren für Marie Thérèse von großer Bedeutung. Sie verbrachte viel Zeit in den Höfen von Europa und knüpfte Netzwerke, die der weiteren Unterstützung der Monarchisten dienen sollten. Trotz der Schwierigkeiten, die mit dem Verlust ihrer Eltern und dem Verlust ihrer Heimat verbunden waren, behielt sie ihren Glauben an die Rückkehr der Monarchie in Frankreich bei.
Marie Thérèse kehrte schließlich 1814 nach Frankreich zurück, als Napoleon besiegt wurde und die Bourbonen wieder auf den Thron kamen. Ihre Rückkehr war ein emotionaler Moment, sowohl für sie als auch für ihre Unterstützer. Sie wurde in der Gesellschaft als Symbol der Hoffnung und der Wiedergeburt der Monarchie angesehen. Ihr Leben wechselte jedoch zwischen Freude und Enttäuschung; die politische Lage in Frankreich war alles andere als stabil.
Marie Thérèse lebte in der Folge in einem sich ständig verändernden politischen Klima. Die Ereignisse der Julirevolution von 1830 führten zu einer weiteren Abnahme der königlichen Macht in Frankreich. Trotz dieser Herausforderungen blieb Marie Thérèse eine Respektsperson innerhalb der royalistischen Kreise.
Abgesehen von ihrem politischen Leben war sie auch für ihr soziales Engagement bekannt. Marie Thérèse widmete einen Teil ihres Lebens der Wohltätigkeit und arbeitete an Projekten zur Unterstützung von Waisen und Bedürftigen, die unter den Auswirkungen der Revolution litten.
Sie starb am 19. Oktober 1851 in Frohsdorf, Österreich. Ihr Vermächtnis lebt weiter, insbesondere in der Geschichte der französischen Monarchie, wo sie als eine der letzten Vertreterinnen der Bourbonen angesehen wird.
Marie Thérèse Charlotte de Bourbon bleibt ein faszinierendes Kapitel der europäischen Geschichte, das die Herausforderungen und Errungenschaften einer Frau in einer von Männern dominierten Welt beleuchtet.