
Name: Karl Barth
Geburtsjahr: 1886
Sterbejahr: 1968
Nationalität: Schweizer
Beruf: Theologe
Konfession: evangelisch-reformiert
Beitrag: Gilt als ‚Kirchenvater des 20. Jahrhunderts‘
Karl Barth: Der Kirchenvater des 20. Jahrhunderts
Karl Barth wurde am 10. Mai 1886 in Basel, Schweiz, geboren. Er war ein einflussreicher Schweizer evangelisch-reformierter Theologe und gilt als einer der bedeutendsten Kirchenväter des 20. Jahrhunderts. Sein theologisches Werk hat nicht nur die reformierte Kirche, sondern auch das gesamte Christentum nachhaltig geprägt.
Barths Hauptwerk, die "Kirchliche Dogmatik", begann er 1932 zu veröffentlichen und setzte es bis zu seinem Tod 1968 fort. Diese mehrbändige Arbeit stellt einen radikalen Bruch mit dem rationalistischen Ansatz der liberalen Theologie dar, der in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg vorherrschte. Barth betonte die Souveränität Gottes und das zentrale Wesen der Jesus-Christus-Offenbarung, die für den Glauben unerlässlich ist.
Bereits in seiner Frühzeit hatte Barth literarische Impulse, die als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg in seine theologischen Überlegungen einflossen. Er erlebte das Aufkommen des Nationalsozialismus und wies dessen Einfluss auf die Kirche zurück, was ihn zu einem wesentlichen Mitbegründer der Bekennenden Kirche machte, die sich gegen die Nazifizierung der evangelischen Kirche stellte.
Die Grundüberzeugung Barths war, dass der Mensch nicht in der Lage ist, Gott durch menschliches Denken oder ethisches Handeln zu erreichen, sondern dass es allein die Offenbarung Gottes ist, die den Menschen zur Erkenntnis und Beziehung zu ihm führt. Diese Auffassung stellte einen tiefen philosophischen und theologischen Positionswechsel dar, und er verwarf die Vorstellung, dass die menschliche Vernunft die Basis für theologisches Wissen sein könne.
Barths Theologie umfasst auch wichtige ethische Aspekte, die sich in seiner Kritik am Liberalismus und an jeder Form von Religion zeigen, die versucht, Gott mit menschlichen Werten zu verbinden. Er stellte fest, dass jeder Versuch, Gottes Eigenschaften oder seine Absichten zu rationalisieren, letztlich zu einer Entfremdung vom tatsächlichen göttlichen Wesen führt.
Am 10. Dezember 1968 verstarb Karl Barth in Basel, seiner Heimatstadt, und hinterließ ein Erbe, das bis heute in der theologischen Diskussion präsent ist. Sein Einfluss ist in den theologischen Kreisen der Welt spürbar, während seine Schriften von Theologen und Studenten gleichermaßen eingehend studiert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Karl Barth nicht nur ein bedeutender Theologe war, sondern auch eine zentrale Figur in der Entwicklung der modernen evangelischen Theologie. Seine tiefgründigen Überlegungen zur Beziehung zwischen Gott und Mensch laden weiterhin zur Auseinandersetzung und Reflexion ein.