
Geburtsdatum: 12. Dezember 1821
Nationalität: Französisch
Beruf: Schriftsteller
Bekannteste Werke: Madame Bovary, Bildungsroman
Stilrichtung: Realismus
Einfluss: Beeinflusste zahlreiche Schriftsteller des 19. und 20. Jahrhunderts
Tod: 8. Mai 1880
Gustave Flaubert: Meister des Realismus
Gustave Flaubert wurde am 12. Dezember 1821 in Rouen, Frankreich, geboren und gilt als einer der bedeutendsten französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Werk, "Madame Bovary", ist ein Meilenstein in der literarischen Geschichte und wird oft als einer der ersten realistischen Romane angesehen. Flaubert hatte einen einzigartigen Stil, der sowohl präzise als auch poetisch war und es ihm ermöglichte, die komplexen Emotionen und Gedanken seiner Charaktere meisterhaft darzustellen.
Flaubert wuchs in einer bürgerlichen Familie auf, wobei sein Vater Chirurg war. Er zeigte schon früh Interesse an Literatur und begann im Teenageralter mit dem Schreiben. Nachdem er das Gymnasium absolviert hatte, studierte Flaubert zunächst Jura, entschied sich jedoch bald, sein Leben dem Schreiben zu widmen.
Seine größten Erfolge erzielte Flaubert mit seinen Romanen, wobei "Madame Bovary" (1856) zu den bekanntesten Werken gehört. Der Roman erzählt die tragische Geschichte von Emma Bovary, einer Frau, die in einer unglücklichen Ehe gefangen ist und nach einem aufregenderen Leben strebt. Flauberts Akzeptanz von realistischen und dramatischen Elementen hat das Genre entscheidend geprägt.
Ein weiteres bemerkenswertes Werk von Flaubert ist "L'Éducation sentimentale" (1869), das die Lebensgeschichte eines jungen Mannes in Paris während der politischen Umwälzungen des revolutionsgeplagten 19. Jahrhunderts verfolgt. Auch in diesem Werk gelingt es Flaubert, mit einem scharfen Blick für soziale und emotionale Nuancen zu überzeugen.
Flauberts Stil wird oft als "Ästhetik des Schreibens" bezeichnet, da er großen Wert auf die Formulierung und den Klang der Sprache legte. Er verwendete oft das sogenannte "le mot juste" , was bedeutet, dass er ständig daran arbeitete, den optimalen Ausdruck für seine Gedanken und Ideen zu finden. Diese Methode führte dazu, dass seine Werke häufig als sehr durchdacht und künstlerisch angesehen werden.
Obwohl Flaubert zu Lebzeiten große Anerkennung fand, waren viele von seinen Werken umstritten. "Madame Bovary" wurde beispielsweise wegen seiner anstößigen Darstellung von Ehebruch und unethischem Verhalten in der Gesellschaft kritisiert. Trotzdem setzte sich sein Einfluss durch, und er gilt heute als einer der Begründer des modernen Romans.
Gustave Flaubert starb am 8. Mai 1880 in Croisset, Frankreich. Sein Erbe ist in der Literatur nach wie vor spürbar, und sein Einfluss auf zukünftige Generationen von Schriftstellern, einschließlich Marcel Proust und Virginia Woolf, ist nicht zu übersehen. In Gedenken an seinen Beitrag zur Literatur werden heute zahlreiche Studien und Analysen seines Werks durchgeführt.
Insgesamt verkörpert Gustave Flaubert die Quintessenz des 19. Jahrhunderts in der französischen Literatur, dessen Innovationsgeist und sprachliche Raffinesse auch die heutige Literaturlandschaft prägen.