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Name: Carlo Contarini
Geburtsjahr: 1600
Sterbejahr: 1676
Amtszeit: 1655 bis 1656
Titel: Doge von Venedig
Bedeutung: Er war ein wichtiger Politiker während des Krieges gegen das Osmanische Reich.
1656: Carlo Contarini, Doge von Venedig
Als das ehrwürdige Venedig im Jahr 1656 einen neuen Doge wählte, ahnten die Bürger nicht, dass sie mit Carlo Contarini einen Anführer an ihre Spitze beriefen, der sowohl von glanzvoller Diplomatie als auch von unerwarteten Herausforderungen geprägt sein würde. Der ehrgeizige Mann war tief in die politischen Intrigen der Lagunenstadt verwickelt und hatte seine Sporen in den geheimen Hallen der Macht verdient doch nun stand er vor einer Prüfung, die weit über seine bisherigen Erfahrungen hinausging.
Contarini betrat den Palast des Dogen mit dem Ziel, Venedig aus der Finsternis des Krieges zu führen. Trotzdem war er sich bewusst, dass ihn ein Sturm erwartete. Der Krieg gegen das Osmanische Reich tobte bereits im Hintergrund und ließ die Handelsrouten stagnieren dies wäre eine Bedrohung für die ökonomische Blüte Venedigs. Unerschrocken suchte Contarini nach Verbündeten; ironischerweise fand er diese nicht nur in den Nachbarstaaten, sondern auch in den gegnerischen Reihen.
Es wird berichtet, dass sein diplomatisches Geschick es ihm ermöglichte, heimlich Gespräche mit osmanischen Führern zu führen. Vielleicht war es gerade dieses unorthodoxe Vorgehen, das ihm eine gewisse Aura des Geheimnisvollen verlieh. Während viele seiner Zeitgenossen auf militärische Stärke setzten Contarini wusste um die Macht der Worte! Seine Verhandlungen trugen schließlich Früchte: Ein Friedensvertrag wurde unterzeichnet und somit konnte ein blutiger Konflikt abgewendet werden.
Doch während er als Friedensbringer gefeiert wurde, begann sich eine andere Dunkelheit über seinem Erbe zusammenzubrauen: Korruption! Historiker berichten von internen Konflikten innerhalb des Rates und von einem Aufbegehren gegen seinen Stil sogar Mitglieder seiner eigenen Familie waren nicht immun gegen diese Machenschaften. Wer weiß – vielleicht waren es gerade seine Versuche zur Konsolidierung seiner Macht gewesen, die letztendlich zu seinem Fall führten?
Ein Skandal folgte dem nächsten und trotz seines anfänglichen Erfolgs gelang es Contarini nicht mehr, den Wind zu seinen Gunsten zu wenden. Als schließlich schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben wurden – man sprach von Unterschlagungen und Vetternwirtschaft – zog sich sein Einfluss zurück wie ein zurückweichendes Wasser bei Ebbe.
Zweifellos ist seine Geschichte ein eindringliches Beispiel für das Auf und Ab der politischen Landschaft Venetiens: Ein Aufstieg voller Hoffnung wurde durch schleichende Verdächtigungen ersetzt. Als Carlo Contarini 1656 starb umgeben von einem Schatten ehemaliger Triumphe hinterließ er mehr Fragen als Antworten. In einer Zeit wie unserer heutigen Welt des ständigen Wandels scheint sein Vermächtnis einmal mehr relevant: Wie schnell kann man vom Helden zum Geächteten werden? Und was bleibt am Ende wirklich von einem großen Führer?