
Name: Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron
Geburtsjahr: 1805
Nationalität: Französisch
Beruf: Orientalist
Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron: Ein Pionier der Orientalistik
Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron, geboren am 12. September 1731 in Paris, war ein herausragender französischer Orientalist und Übersetzer, der durch seine bedeutenden Beiträge zur Indologie und zur Forschung über den Islam bekannt wurde. Sein lebenslanges Interesse an den östlichen Kulturen und Religionen führte ihn auf eine Reise, die nicht nur seine eigene Karriere, sondern auch die westliche Auffassung des Ostens maßgeblich beeinflusste.
Frühes Leben und Ausbildung
Anquetil-Duperron wuchs in einer Zeit auf, in der Europa von einem enormen Interesse an Wissenschaft und Entdeckung geprägt war. Er studierte Theologie, Philosophie und orientalische Sprachen, was die Grundlage für seine spätere Arbeit als Orientalist bildete. Sein unstillbarer Wissensdurst führte ihn dazu, mehrere orientalische Sprachen zu erlernen, darunter Arabisch, Persisch und Sanskrit.
Reisen nach Indien
In den Jahren 1755 bis 1763 unternahm Anquetil-Duperron eine bedeutende Reise nach Indien, wo er die Vedanta-Philosophie studierte und bedeutende Manuskripte über die Hindu-Religion und das Hinduismus sammelte. Diese Erfahrungen prägten seine Perspektive und Methoden als Wissenschaftler. Seine Bemühungen, östliche Texte zu analysieren und zu übersetzen, trugen dazu bei, die europäische Sichtweise auf diese Kulturen zu verändern.
Beitrag zur Indologie und Orientalistik
Seine bekanntesten Werke sind die Übersetzungen des 'Avesta', des heiligen Buches der Zoroastrischen Religion, sowie der 'Veda', die er westlichen Gelehrten zugänglich machte. Anquetil-Duperrons Übersetzungen und seine Kommentare zu diesen klassischen Texten waren von unschätzbarem Wert für die Entwicklung der Indologie und das Verständnis der alten östlichen Philosophien in Europa.
Spätere Jahre und Vermächtnis
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde Anquetil-Duperron als Professor für die orientalischen Sprachen an die École des Langues Orientales berufen. Sein Lebenswerk wurde durch die Gründung dieser Institution und seine Lehrtätigkeit weiter perfektioniert. Er starb am 17. Januar 1805 in der Hauptstadt Frankreichs, aber sein Erbe lebt bis heute fort. Anquetil-Duperron wird als einer der ersten und bedeutendsten Orientalisten der Neuzeit angesehen, dessen Arbeiten die Grundlagen für die kritische Forschung in den Bereichen der Indologie und Religionswissenschaft legten.
Fazit
Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron war nicht nur ein Forscher, sondern ein Brückenbauer zwischen Ost und West. Durch seine unermüdliche Arbeit hat er ein tieferes Verständnis für die östlichen Zivilisationen gefördert und die Beziehung zwischen den Kulturen entscheidend geprägt. Sein Leben und seine Werke sind ein Zeugnis für die Kraft der Wissenschaft und des Wissens, das kulturelle Barrieren überwindet.