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Die Roosevelt-Corollary: Ein Wendepunkt in der US-Lateinamerika-Politik

Stellen Sie sich vor, es ist der 6. Dezember 1904, und die Sonne scheint durch das Fenster des Weißen Hauses in Washington D.C., während Präsident Theodore Roosevelt an seinem Schreibtisch sitzt. Mit einer festen Überzeugung von der Rolle der USA als Weltmacht spricht er seine Berater an und erklärt: „Die Stabilität Lateinamerikas liegt in unseren Händen.“ Diese Worte sind nicht nur ein Lippenbekenntnis; sie markieren den Beginn eines neuen Kapitels in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Lateinamerika.

Die Monroe-Doktrin und ihr Kontext

Die Monroe-Doktrin wurde im Jahr 1823 von Präsident James Monroe formuliert und hatte zum Ziel, europäische Kolonialbestrebungen in der westlichen Hemisphäre zu begrenzen. Diese Doktrin verkündete, dass jede europäische Intervention in Amerika als feindlicher Akt betrachtet werden würde. Fast ein Jahrhundert später betrachtet Roosevelt die Notwendigkeit, die Monroe-Doktrin zu erweitern, um die US-amerikanischen Interessen in Lateinamerika besser zu schützen.

Die Ankündigung der Roosevelt-Corollary

Die Roosevelt-Corollary wurde während seiner State of the Union-Adresse am 6. Dezember 1904 angekündigt. Roosevelt erklärte, dass die USA das Recht und die Pflicht hätten, in lateinamerikanische Länder einzugreifen, um Ordnung und Stabilität herzustellen, insbesondere wenn diese Länder ihre Schulden nicht begleichen konnten oder innere Unruhen erlebten. Damit legitimierte er militärische Interventionen als Mittel zur Wahrung der Interessen der USA in der Region.

Folgen der Roosevelt-Corollary

Die Erklärung führte zu einer Reihe von Interventionen und militärischen Aktionen der USA in Lateinamerika über die folgenden Jahrzehnte. Nach der Einführung der Corollary intervenierten die USA in zahlreichen Ländern, darunter Kuba, die Dominikanische Republik und Nicaragua. Diese Interventionen wurden oft kritisiert, da sie als imperialistischer Eingriff in die Souveränität der lateinamerikanischen Staaten angesehen wurden.

Kritik und Vielfalt der Perspektiven

Die Roosevelt-Corollary war nicht nur umstritten, sondern führte auch zu einer Vielzahl von Meinungen über die Rolle der USA in der Region. Während viele in den USA die Intervention als notwendig erachteten, um Stabilität zu schaffen, gab es auch bedeutende Stimmen, die eine imperialistische Motivation hinter Roosevelts Politik vermuteten.

Der historische Kontext der Monroe-Doktrin

Um die Bedeutung der Roosevelt-Corollary zu verstehen, müssen wir zunächst die Monroe-Doktrin von 1823 betrachten. Diese Grundsatzentscheidung proklamierte, dass europäische Interventionen auf dem amerikanischen Kontinent als feindlicher Akt betrachtet würden. Die Doktrin war eine Reaktion auf die Befürchtung, dass europäische Mächte Kolonien oder Einflusszonen in Südamerika etablieren könnten. Im Kern war sie ein Manifest für den Schutz des neu gewonnenen politischen Einflusses Amerikas im Westen.

Die Zeit zwischen dem frühen 19. Jahrhundert und dem frühen 20. Jahrhundert war geprägt von einer bemerkenswerten geopolitischen Verschiebung. Europa war mit internen Konflikten beschäftigt, während sich Länder wie Spanien zurückzogen oder geschwächt waren nach Kriegen wie dem Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898). Die USA sahen hierin eine Gelegenheit zur Expansion ihres Einflusses – sowohl wirtschaftlich als auch politisch.

Die Roosevelt-Corollary: Grundlagen und Proklamation

Laut einigen Quellen wurde die Roosevelt-Corollary am 6. Dezember 1904 während Roosevelts jährlicher Botschaft an den Kongress proklamiert. Sie kann als Erweiterung der Monroe-Doktrin angesehen werden – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Während die ursprüngliche Doktrin vorrangig defensiv war, verkündete die Corollary das Recht der Vereinigten Staaten auf Intervention in Lateinamerika.

"Das amerikanische Volk", sagte Roosevelt damals, "hat nicht nur das Recht zu verlangen, dass andere Nationen keinen Einfluss ausüben dürfen; es hat auch das Recht und sogar die Pflicht sicherzustellen, dass diese Nationen nicht im Chaos versinken." Dies deutete darauf hin, dass Amerika selbst verantwortlich sein würde für Ordnung und Stabilität im lateinamerikanischen Raum – eine fatale Vorstellung für viele Staaten dieser Region.

Detaillierte Auswirkungen auf Lateinamerika

Laut offiziellen Berichten intervenierten die USA zwischen 1900 und 1934 mehr als ein Dutzend Mal militärisch in Lateinamerika – darunter Nicaragua (1909-1910), Haiti (1915) und Dominikanische Republik (1916). Oft wurde dies unter dem Vorwand durchgeführt, innere Unruhen zu beseitigen oder politische Stabilität herzustellen; oft wurden jedoch auch eigene wirtschaftliche Interessen gefördert.

Eines dieser Ereignisse ereignete sich am 29. Januar 1916: US-Marines landeten in Santo Domingo unter Berufung auf "Unruhen". Auf lokalen Widerstand stieß diese Maßnahme allerdings nicht nur bei Regierungen sondern auch bei Bürgern:

"Es fühlte sich so an, als ob unsere Freiheit einfach über Bord geworfen wurde," erzählte Manuel Rodriguez aus Santo Domingo einem Journalisten viele Jahre später.

Solidarität vor Social Media: Der Weg zur Unterstützung

Trotz dieser brutalen Maßnahmen gab es eine bemerkenswerte Solidarität innerhalb Lateinamerikas sowie unter Unterstützern innerhalb der USA - lange bevor soziale Medien existierten! Telefonketten wurden gebildet; Nachbarschaften organisierten Treffen zum Austausch von Informationen über Militärbewegungen; Radioansagen waren wichtig um Mobilisierung zu koordinieren.

Aber das unaufhörliche Eingreifen hatte Nebenwirkungen - je mehr militärische Interventionen stattfanden, desto größer wurde sowohl der Widerstand gegen Amerikaner als auch nationalistische Bewegungen innerhalb vieler lateinamerikanischer Länder."Wir möchten selbstständig leben!" rief ein Anführer einer Widerstandsgruppe bei einem geheime Versammlung im Jahre1930 zusammen mit ca.200 Anhängern.

Verbindung zur Gegenwart: Ein fortdauerndes Erbe?

Im Jahr 2023 stellt sich jeder ernsthafte Beobachter vielleicht genau dieselbe Frage wie damals: Hat unser Eingreifen wirklich Frieden gebracht? Haben wir gelernt aus unserer Vergangenheit? Vor ein paar Jahren schickte Twitter Wellen durch Südamerika aufgrund kontroverser US-Außenpolitik – was deutlich machte wie aktuell diese Probleme immer noch sind! Noch heute führen wir Diskussionen darüber ,welche Rolle große Nationen weltweit spielen sollen…und dabei steht häufig Amerika einmal mehr im Fokus !

Zukunftsorientierte Reflexion über nationale Identität

Fazit:Wie man sieht ist Geschichte oft zyklisch gestaltet.Sowohl Großmächte also auch kleinere Länder scheinen nicht abzulegen was sie einmal gelernt hatten.Daher bleibt uns zu fragen : Was müssen wir tun damit nächste Generation keine solchen Fehler wiederholt ?

Frage - Antwort

Was war der Hauptzweck der Roosevelt-Corollary?
Wie beeinflusste die Roosevelt-Corollary die US-Politik in Lateinamerika?
In welchem Jahr wurde die Roosevelt-Corollary proklamiert?
Welche Doktrin wurde durch die Roosevelt-Corollary erweitert?
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Sebastian Roth

Analysiert historische Fakten mit einer einzigartigen Perspektive.


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