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1933: Oskar Maria Graf und die Bücherverbrennung in Deutschland

„Verbrennt mich!“ – dieser verzweifelte Aufruf hallte durch die Seiten der Wiener Arbeiter-Zeitung im Jahr 1933. Er kam von einem Mann, dessen literarische Stimme sowohl kraftvoll als auch radikal war: Oskar Maria Graf. Wie oft haben wir uns gefragt, was einen Schriftsteller dazu bringt, einen solchen Appell zu verfassen? Die Antwort liegt tief in den historischen Kontexten und den erschreckenden Geschehnissen der Zeit eingebettet.

Einleitung

Die Bücherverbrennung von 1933 wird oft als ein Symbol für die Repression und den Verlust der Meinungsfreiheit während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland betrachtet. Angefangen mit dem 10. Mai 1933 kam es im ganzen Land zu Aktionen, bei denen Werke von als „undeutsch“ erachteten Autoren öffentlich verbrannt wurden. Ein bemerkenswerter Schriftsteller, der auf diese Geschehnisse reagierte, war Oskar Maria Graf, dessen Werke nicht ins Feuer verworfen wurden, sondern sogar von den Nationalsozialisten zur Lektüre empfohlen wurden.

Der Schriftsteller und seine Haltung

Oskar Maria Graf, geboren 1894 in Bayern, war ein sozialistischer Dichter und Schriftsteller, dessen Werke oft sozialkritische Themen behandelten. Angesichts der politischen Situation in Deutschland und der sich rasch ausbreitenden nationalsozialistischen Ideologie entschloss sich Graf, seine eigene Position zu hinterfragen. In der Wiener Arbeiter-Zeitung verfasste er seinen provokativen Aufruf unter dem Titel Verbrennt mich!, in dem er die Heuchelei und den politischen Irrsinn der Bücherverbrennungen anprangerte.

Der Aufruf "Verbrennt mich!"

In seinem Artikel forderte Graf die Literalisten der NSDAP, seine Bücher zu verbrennen, als Ausdruck seines Widerstands gegen die Zensur und die Unterdrückung von Meinungen, die nicht dem Nazi-Dogma entsprachen. Er betrachtete die Idee der Bücherverbrennung nicht nur als eine physische Zerstörung von Ideen, sondern als einen symbolischen Angriff auf die Kultur und die Menschlichkeit. Graf stellte klar, dass die Vernichtung geistigen Eigentums niemals den wahren Geist der Menschen besiegen könne.

Reaktionen und Auswirkungen

Graf's provokante Forderung erregte Aufsehen und führte zu einer breiten Diskussion über Meinungsfreiheit und Zensur. Sein Aufruf wurde im Kontext der nationalsozialistischen Unterdrückung empfangen und er zeigte, dass er bereit war, für seine Überzeugungen einzustehen, selbst wenn dies bedeutete, selbst ein Ziel ihrer Wut zu werden. Graf emigrierte später nach Österreich und dann in die USA, wo er seine schriftstellerische Karriere fortsetzen konnte.

Der historische Kontext der Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennungen in Deutschland, die am 10. Mai 1933 ihren traurigen Höhepunkt erreichten, waren ein symbolischer Akt der Zensur und des Kulturkampfes gegen alles „Undeutsche“. Diese Aktion wurde von verschiedenen studentischen Organisationen unter dem Einfluss des nationalsozialistischen Regimes durchgeführt. Laut Schätzungen wurden mehr als 25.000 Werke „unerwünschter“ Autoren öffentlich verbrannt.

Die Ereignisse um die Bücherverbrennung stellen nicht nur einen Verlust für die deutsche Kultur dar; sie sind auch ein unvergessliches Beispiel dafür, wie totalitäre Regierungen den Diskurs und das kulturelle Leben unterdrücken können. Autoren wie Thomas Mann oder Bertolt Brecht waren unter den ersten Zielen dieser Schriftenjagd. Ironischerweise gehörte jedoch Oskar Maria Graf nicht zu diesen Verbannten; seine Werke wurden sogar von den Nationalsozialisten empfohlen.

Oskar Maria Grafs paradoxe Situation

Trotz seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus wurde Graf in eine kuriose Position gedrängt: Seine Texte sollten für Propagandazwecke verwendet werden, während er gleichzeitig um seine persönliche Integrität kämpfte. Es wird behauptet, dass dies bei ihm das Gefühl auslöste, man wolle ihn ins Unrecht setzen und seine Persönlichkeit durch staatlich verordnete Akte diskreditieren.

„Verbrennt mich!“ – Der emotionale Hilferuf

An einem kalten Abend des 17. Mai 1933 saß Oskar Maria Graf allein in seiner Wohnung in Wien. Um ihn herum lagen einige Manuskripte verstreut auf dem Tisch – sein ganzes literarisches Schaffen! Plötzlich überkam ihn eine Welle der Verzweiflung über das Geschehen in Deutschland: Die Vorstellung, dass man Werke verbrennen würde - Schriftstücke voller Gedanken, Gefühle und Wahrheiten - schmerzte ihn zutiefst.

Einen Augenblick später griff er zum Stift und schrieb seinen berühmten Aufruf „Verbrennt mich!“. Diese Worte wurden zum Synonym seines inneren Kampfes gegen eine Ideologie, die den Menschgeist kontrollieren wollte.

Zahlen und Fakten zur Bücherverbrennung

Laut offiziellen Berichten sollen an besagtem Abend mindestens 40 Orte in Deutschland betroffen gewesen sein, an denen brennende Stapel aus als „entartet“ erklärten Büchern errichtet wurden. Historiker schätzen außerdem insgesamt rund 200 Universitätsstädte betroffen waren – das Maß einer umfassenden kulturellen Auslöschung.

Persönliche Anekdote: Erinnerungen an eine leidenschaftliche Debatte

Eines Tages berichtete ein Zeitzeuge von einem lebhaften Streitgespräch zwischen Freunden im Café Central in Wien über Grafs Werk nach Veröffentlichung seines Artikels. Ein enger Freund erzählte mit leuchtenden Augen von Grafs Mut zur offenen Kritik gegenüber dem Regime: „Wie kann es sein“, fragte er aufgebracht,“ dass ein Mensch mit solcher Klarheit sprechen kann?“Diese Diskussion ging weit über Literatur hinaus; sie berührte grundlegende Fragen zur Freiheit des Individuums sowie zu ethischen Prinzipien innerhalb einer zunehmend repressiven Gesellschaft.

Kollektive Solidarität vor sozialen Medien

Laut Berichten organisierten sich Menschen vor dem Zeitalter sozialer Medien durch Telefonketten oder Nachbarschaftshilfe aktiv gegen diese Zensurmaßnahmen - eine Gemeinschaftsbildung unter Druck! Lokale Radiosender informierten über Entwicklungen und appellierten an Bürger:innen ihr eigenes kreatives Erbe zu verteidigen; so wuchs eine Art solidarisches Bewusstsein unter Schriftstellern und Lesern.

Einblicke zur Gegenwart

Im Jahr 2023 könnte man sagen, Twitter hat die Rolle übernommen , welche einst direkte Kommunikation wie Telefonketten prägte – Mobilisierung geschieht schneller denn je durch soziale Medienplattformen!

Ewige Relevanz von Grafs Arbeit heute

Aber was bedeutet all dies heute? Die Diskussion um Zensur bleibt brandaktuell – Weltweit beobachten wir ähnliche Tendenzen im Umgang mit Kunstschaffenden; seien es politische Einflüsse oder technische Restriktionen innerhalb digitaler Plattformen beispielsweise statt herkömmlicher Printmedien.Das regt zum Nachdenken an: Wie schützen wir unser kulturelles Erbe im digitalen Zeitalter?

Frage - Antwort

Warum wurden die Werke von Oskar Maria Graf 1933 nicht verbrannt?
Was forderte Oskar Maria Graf in der Wiener Arbeiter-Zeitung?
Welche Rolle spielte die Bücherverbrennung 1933 in Deutschland?
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Lena Schäfer

Schreibt leidenschaftlich über bedeutende Momente der Geschichte.


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