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Die Aufhebung der Verjährung von Mord und Völkermord im Deutschen Bundestag 1979

Stellen Sie sich vor, es ist der 25. Mai 1979, ein warmer Samstagmorgen in Bonn. Der Deutsche Bundestag tagt und das Rauschen des Publikums wird von den ehrgeizigen Stimmen der Abgeordneten durchbrochen, die sich mit einem Thema auseinandersetzen, das die Grundfesten der deutschen Gesellschaft auf den Prüfstand stellt: Die Aufhebung der Verjährung für Mord und Völkermord. Inmitten dieser Debatte befinden sich unzählige Schicksale; Namen von Menschen, die nie Gerechtigkeit erfahren haben.

Hintergrund der Entscheidung

Die Entscheidung, die Verjährung für Mord und Völkermord aufzuheben, war das Ergebnis jahrelanger Diskussionen und Spannungen darüber, wie mit den Verbrechen des Nationalsozialismus umgegangen werden sollte. Insbesondere in den 1970er Jahren, als immer mehr NS-Verbrecher identifiziert wurden, wuchs die öffentliche und politische Druck, diese Verbrechen nicht ungestraft zu lassen.

Der Verlauf der Debatte

Vor 1979 gab es in Deutschland eine Regelung, die vorsah, dass Mord nach 30 Jahren verjährt. Da sich viele der schlimmsten Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs in den 1940er Jahren ereigneten, bedeutete dies, dass im Jahr 1975 viele dieser Verbrechen rechtlich nicht mehr verfolgt werden konnten. Dies führte zu einer intensiven gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Vergangenheitsbewältigungsprozess und der Frage der Gerechtigkeit für die Opfer und deren Angehörige.

Die politische Entscheidung

Im Bundestag wurde die Gesetzesänderung am 30. April 1979 mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Der damalige Justizminister Klaus Kinkel betonte in seiner Grundsatzrede, dass es unhaltbar sei, Verbrechern, die solch abscheuliche Taten begangen haben, durch die Verjährungsfristen einen Freifahrtschein zu erteilen. Auch aus dem internationalen Recht wurde Druck auf Deutschland ausgeübt, um sicherzustellen, dass diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten.

Reaktionen und Konsequenzen

Die Aufhebung der Verjährung wurde von vielen als längst überfällig angesehen. Opferverbände und Überlebende des Holocaust begrüßten die Entscheidung, da sie Hoffnung auf eine späte Gerechtigkeit für die erlittenen Grausamkeiten bot. Allerdings gab es auch Kritiker, die argumentierten, dass eine solche Maßnahme nicht nur rechtliche, sondern auch moralische Implikationen mit sich brachte.

Langfristige Auswirkungen

Die Entscheidung des Bundestags hatte tiefgreifende Folgen für das deutsche Rechtssystem. Viele NS-Verbrecher konnten aufgrund dieser Gesetzesänderung verfolgt und verurteilt werden, und es führte zu einer erneuten Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit. In den folgenden Jahrzehnten gab es zahlreiche Verfahren gegen ehemalige Mitglieder der SS und andere, die in die Verbrechen des Dritten Reiches verwickelt waren.

Der historische Kontext: NS-Verbrechen und die Verjährungsdebatte

Die Debatte über die Verjährung von schweren Verbrechen hat ihre Wurzeln tief im historischen Gedächtnis Deutschlands. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die juristische Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen ein langwieriger Prozess. Trotz des Nürnberger Prozesses blieben viele Täter unerkannt oder blieben unbestraft. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 1958 wurden nur etwa 1% aller Tatverdächtigen zur Rechenschaft gezogen.

In den folgenden Jahrzehnten begannen verschiedene gesellschaftliche Gruppen, Druck auf den Gesetzgeber auszuüben. Besonders aktiv waren Holocaust-Überlebende sowie Organisationen wie "Survivors of the Shoah Visual History Foundation". Es wurde zunehmend klar, dass viele Mörder und Komplizen möglicherweise aufgrund der damaligen Rechtslage nicht mehr bestraft werden könnten.

Der Beschluss des Bundestages

Am besagten Tag im Mai 1979 beschloss der Deutsche Bundestag mit einer überwältigenden Mehrheit , das deutsche Strafrecht zu reformieren und eine endgültige Aufhebung der Verjährung für Mord- und Völkermordfälle einzuführen. Dieser Schritt wurde als notwendiger rechtlicher Rahmen betrachtet, um auch später entdeckte NS-Verbrecher verfolgen zu können.

Diese Entscheidung wurde in einem emotionalen Umfeld getroffen; Berichten zufolge saßen Überlebende des Holocausts in den Zuschauerrängen des Plenarsaals mit Tränen in den Augen. „Ich wollte mein Leben leben“, äußerte eine Überlebende aus Berlin im Nachhinein an einen Reporter, „aber ich musste sicher sein, dass diese Mörder zur Verantwortung gezogen werden können.“ Ihre Stimme hallt bis heute durch die Geschichte.

Zahlen sprechen Bände

Laut offiziellen Statistiken wurden seit Inkrafttreten dieser Regelungen über 300 Anklagen gegen ehemalige NS-Täter erhoben – eine Zahl, die unterstreicht, wie wichtig dieser Beschluss war. Auch wenn es nie gelingen konnte, alle Täter zu fassen – es bleibt dennoch ein Zeichen für Rechtsprechung und moralische Verpflichtungen gegenüber den Opfern.

Solidarität ohne soziale Medien

Eindrucksvoll ist auch zu beobachten, wie diese Solidarität untereinander formierte sich lange vor dem Zeitalter sozialer Medien manifestierte: Telefonketten zwischen engagierten Bürgern ermöglichten es Überlebenden von NS-Verbrechen oder deren Angehörigen schnell Informationen auszutauschen oder Unterstützung zu finden; Nachbarschaftshilfe kam ins Spiel – man sprach darüber bei Bratwürsten am Sonntag nach dem Gottesdienst oder beim Kaffeekränzchen im Stadtpark.

Kritik an der vorhergehenden Gesetzeslage

Laut einigen Quellen gab es immer wieder kritische Stimmen zur vorhergehenden Gesetzeslage: Während gewöhnliche Straftaten wie Raub oder Betrug nach festgelegter Zeit verjähren konnten, schien dies für Völkermord nahezu absurd – insbesondere angesichts der enormen Grausamkeiten während des Dritten Reiches. 

Sichtweise heutiger Juristen

Aktuelle Juristen beziehen ebenfalls Stellung zur Thematik: „Das Strafrecht darf nicht so leicht verjähren“, erklärt Dr. Anna Müller aus Berlin im Jahr 2023 während einer Konferenz über internationale Menschenrechte “Es wäre unverzeihlich.” Diese Stimme ermutigt uns dazu nachzufragen: Wie sieht unsere Gesellschaft heute aus? Haben wir Lehren gezogen?

Blick in die Gegenwart

Sind wir als Gesellschaft tatsächlich bereit für umfassende Verantwortung?

Aktuelle soziale Netzwerke haben nun seit mehreren Jahren Telefonketten ersetzt; hier werden Informationen blitzschnell über Twitter verbreitet – Fragen nach Gerechtigkeit ziehen innerhalb weniger Minuten unzählige Diskussionen nach sich… doch wie oft wird dabei an historische Verantwortungen erinnert?

"Die Vergangenheit lebt weiter", äußerte eine Journalistin vor kurzem bei einem Symposium zum Thema Erinnerungskultur. Diese Worte könnten nicht relevanter sein denn je!
Zukunftsperspektive:Aktuell stehen wir als Nation vor ähnlichen Herausforderungen bezüglich internationaler Kriege und Konflikte; schaut man auf aktuelle Geschehnisse wird deutlich: Die Rufe nach Gerechtigkeit scheinen nie abzunehmen! In einer Welt voller Krisen stellen sich Fragen zurückgestellt hinter Facebook-Beiträgen vielleicht noch dringlicher dar… Wie gehen wir um mit Tätern von heute? Werden wir wieder dieselben Fehler machen?

Anpassung unser Werteordnung:

{[Herausforderung besteht darin sowohl konkrete Rechte aufzubauen als auch gleichzeitig menschliche Güter sichtbar bleiben!]}Jetzt stehen wir jedoch selbst hier - können verjährungsrelevante Themen nicht nur an Historie festmachen sondern auch gegenwärtig kritisch begleiten… „Wer seine Geschichte vergisst...” könnte uns lehren! Fazit:Kann wahrhaftige Erinnerung wirklich verhindert werden durch schnelle Clicks auf Posts? Oder leitet es uns vielmehr dazu genauere Rückblicke sowie tiefere Einsichten erhalten? Der Schluss bleibt offen - genauso wie das Streben nach Gerechtigkeit.

Frage - Antwort

Was war die Hauptentscheidung des Deutschen Bundestages im Jahr 1979 bezüglich der Verjährung von Mord und Völkermord?
Warum wurde die Aufhebung der Verjährung im Jahr 1979 beschlossen?
Welche Debatte wurde durch die Entscheidung des Bundestages 1979 beendet?
Welche Bedeutung hatte die Entscheidung des Bundestages für die Verfolgung von NS-Verbrechern?
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Elisa Berger

Verbindet Vergangenheit und Gegenwart durch spannende Berichte.


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