
Name: Saparmyrat Nyýazow
Geburtsjahr: 1940
Nationalität: Turkmenisch
Beruf: Politiker
Amt: Staatspräsident
Saparmyrat Nyýazow: Der Mensch hinter der Macht in Turkmenistan
Saparmyrat Nyýazow wurde am 19. Februar 1940 in der Stadt Gökdepe im heute unabhängigen Turkmenistan geboren. Er war einer der einflussreichsten und umstrittensten Politiker in der Geschichte seines Landes. Nyýazow stieg während des Zerfalls der Sowjetunion in den politischen Vordergrund und wurde 1990 zum ersten Präsidenten der neu gegründeten Republik Turkmenistan ernannt. Er regierte bis zu seinem Tod im Jahr 2006.
Frühes Leben und Bildung
Nyýazow wuchs in einer armen Familie auf und hatte eine bescheidene Kindheit. Er absolvierte eine Ausbildung als Ingenieur und stieg in den 1960er Jahren in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion auf. Seine politischen Fähigkeiten und sein Charisma halfen ihm, in der turkmenischen Hierarchie an Einfluss zu gewinnen.
Der Aufstieg zur Macht
Mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde Turkmenistan unabhängig. Nyýazow nutzte die politische Instabilität, um seine Macht zu festigen. 1992 wurde er zum Präsidenten des Obersten Sowjets gewählt und ab 1994 wurde er durch ein Referendum zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt.
Regierungsstil und Ideologie
Nyýazow war bekannt für seinen autokratischen Führungsstil und seine Kultivierung einer „persönlichen Herrschaft“. Er erfand die hagiografische Figur des „Turkmenbashi“ und schuf ein Regime, das von einer intensiven Personenkult und strenger Zensur geprägt war. Er gab auch einem umfangreichen neureligiösen und nationalistischen Diskurs eine Stimme, um die nationale Identität zu stärken.
Wirtschaftliche Maßnahmen und Errungenschaften
Unter Nyýazow führte Turkmenistan eine Reihe von wirtschaftlichen Reformen durch, die darauf abzielten, die nationale Gas- und Ölindustrie zu stärken. Obgleich der Reichtum des Landes durch Erdgas und Erdölquellen nur begrenzt der Bevölkerung zugutekam, entwickelte sich die Hauptstadt Aschgabat zu einer modernen Stadt mit weitläufigen Boulevardanlagen und monumentalen Bauwerken.
Kritik und Kontroversen
Nyýazows Herrschaft war auch von internationaler Kritik durch Menschenrechtsorganisationen geprägt. Die Unterdrückung der politischen Opposition und die Einschränkung der Pressefreiheit gaben Anlass zur Besorgnis. Berichte über Menschenrechtsverletzungen und die Verhaftung von Dissidenten waren an der Tagesordnung.
Tod und Vermächtnis
Saparmyrat Nyýazow starb am 21. Dezember 2006, und seine Herrschaft hinterließ einen bleibenden Eindruck auf Turkmenistan. Er wurde posthum als „Nationale Anführer“ verehrt, aber sein Erbe ist ein umstrittenes Thema, das die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die politischen Repressalien widerspiegelt, die das Land weiterhin prägen.
Fazit
Die komplexe und oft widersprüchliche Figur des Saparmyrat Nyýazow bleibt in der Geschichte Turkmenistans erhalten. Während er als Baumeister einer modernen turkmenischen Identität gefeiert wird, ist er auch ein Symbol für die Herausforderungen, mit denen das Land in seiner politischen und wirtschaftlichen Entwicklung konfrontiert ist.