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1884: Rudolf Bultmann, deutscher evangelischer Theologe

Name: Rudolf Bultmann

Geburtsjahr: 1884

Nationalität: deutsch

Beruf: evangelischer Theologe

Wichtige Beiträge: Bultmann ist bekannt für seine Arbeiten zur Hermeneutik und für die Entmythologisierung des Neuen Testaments.

Rudolf Bultmann: Wegbereiter der modernen Theologie

Rudolf Bultmann wurde am 20. August 1884 in Wiefelstede, Deutschland, geboren. Er war ein deutscher evangelischer Theologe und gilt als einer der einflussreichsten und umstrittensten Theologen des 20. Jahrhunderts. Bultmann ist vor allem bekannt für seine Bemühungen, die Botschaft des Neuen Testaments für die moderne Welt neu zu interpretieren, durch das, was er als "Entmythologisierung" bezeichnete.

Frühes Leben und Bildung

Bultmann wuchs in einer lutherischen Familie auf und zeigte schon früh Interesse an theologischen Fragen. Er studierte Theologie in Tübingen und Berlin, wo er von bedeutenden Denkern seiner Zeit geprägt wurde. Besonders der Einfluss von Wilhelm Hermann und Adolf von Harnack prägte seine theologischen Ansichten. Nach dem Abschluss seiner Studien habilitierte er sich und übernahm 1912 eine Professur für Neutestamentliche Exegese an der Universität Marburg.

Theologisches Wirken

In seiner akademischen Laufbahn entwickelte Bultmann eine eigene hermeneutische Methode, die auf dem Prinzip der Entmythologisierung beruhte. Er argumentierte, dass die mythologischen Elemente des Neuen Testaments, wie Wunderberichte und übernatürliche Interventionen, für den modernen Menschen unverständlich seien und deshalb neu interpretiert werden müssten. Bultmann wollte die wesentlichen existentialistischen Fragen und die tiefere Botschaft des Christentums hervorheben.

Einfluss auf die Theologie

Durch seine Schriften, insbesondere "Theologie des Neuen Testaments" und "Jesus – Mensch und Mythos", hat Bultmann einen nachhaltigen Einfluss auf die moderne Theologie ausgeübt. Er betonte, dass der Glaube an Jesus Christus nicht auf historischen Fakten beruht, sondern auf der existenziellen Entscheidung des Individuums. Diese Überlegungen führten zu einer tiefen Auseinandersetzung mit Fragen der Religiosität im 20. Jahrhundert. Seine Arbeiten beeinflussten zahlreiche Denker und helfen bis heute dabei, den Dialog zwischen Glauben und Wissenschaft zu führen.

Kritik und Kontroversen

Bultmanns Ansätze sind jedoch nicht unumstritten. Kritiker werfen ihm vor, den historischen Jesus zu stark zu abstrahieren und die Wurzeln des Glaubens in die Geschichtlichkeit des Neuen Testaments zu leugnen. Diese Kontroversen führten zu lebhaften Debatten innerhalb der theologischen Gemeinschaft und trugen dazu bei, verschiedene Strömungen innerhalb der Christlichen Theologie zu definieren.

Spätere Jahre und Vermächtnis

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Bultmann seine Lehrtätigkeit fort und hielt bis zu seiner Emeritierung Vorlesungen. Er starb am 30. Juli 1974 in Marburg, Deutschland. Sein Erbe lebt weiter in den theologischen Diskursen und der Art und Weise, wie wir heute über Glauben und Wissenschaft nachdenken. Viele seiner Ideen sind in den aktuellen theologischen Debatten weiterhin relevant und werden von Theologen auf der ganzen Welt aufgegriffen.

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