
Geburtsjahr: 1742
Name: Richard Bentley
Nationalität: Englisch
Beruf: Klassischer Philologe und Textkritiker
Richard Bentley: Der Revolutionär der klassischen Philologie
Richard Bentley, geboren am 27. Januar 1662 in Oulton, Yorkshire, England, war ein bedeutender englischer klassischer Philologe und Textkritiker, dessen Einfluss auf die Literaturwissenschaft bis in die heutige Zeit nachhallt. Er gilt als einer der Gründer der modernen Textkritik und hat die Art und Weise, wie antike Texte behandelt werden, revolutioniert.
Nach dem Abschluss seines Studiums am Trinity College in Cambridge begann Bentley seine vielversprechende akademische Karriere. Seine frühe Arbeit als Theologe und Literaturwissenschaftler führte ihn zu einer tiefen Analyse klassischer Texte, insbesondere der Werke von Homer, Vergil und anderen großen Antike Schriftstellern. Durch seine Methodik unterschied er sich grundlegend von seinen Zeitgenossen, indem er systematische linguistische und historische Analysen anwendete, um Texte zu rekonstruieren.
Ein Meilenstein in Bentleys Karriere war die Veröffentlichung seiner Edition der „Paradise Lost“ von John Milton im Jahr 1732. Diese Ausgabe war nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern auch ein hervorragendes Beispiel für seine textkritischen Fähigkeiten. Bentley erkannte, dass viele vorangegangene Ausgaben Fehler enthielten, und durch seine Redaktionsarbeit setzte er neue Maßstäbe für die Textkritik.
Ein weiterer bedeutender Beitrag Bentleys war sein Einfluss auf die Herausgabe klassischer Manuskripte. Er bemühte sich um die Quellenkritik und forderte die akademische Gemeinschaft auf, nicht nur die in Gedichten und Prosa dargestellten Inhalte, sondern auch deren äußere Form und Überlieferung kritisch zu hinterfragen.
Im Jahr 1695 wurde Bentley zum Bibliothekar der berühmten Vater von Alexander, Sir Isaac Newton, ernannt. In dieser Position spielte er eine Schlüsselrolle dabei, die Sammlung und den Erhalt klassischer Werke in England zu fördern. Oft als die „Vater der Textkritik“ bezeichnet, verwirrte und faszinierte seine Methodik Historiker und Literaturwissenschaftler. Auch nach seinem Tod am 14. Juli 1742 in Stoke Poges, Buckinghamshire, bleibt sein Erbe in der Klassischen Philologie präsent.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Richard Bentley nicht nur ein herausragender Gelehrter war, sondern auch ein Pionier, der die Grundlagen für die moderne Textkritik schuf. Seine Beiträge zur Klassischen Philologie sind unverzichtbar für jeden, der ein tieferes Verständnis der antiken Literatur erlangen möchte.