
Name: Reinhard Selten
Nationalität: Deutsch
Beruf: Ökonom
Auszeichnung: Nobelpreisträger
Jahr der Auszeichnung: 2016
Reinhard Selten: Ein Pionier der spieltheoretischen Forschung
Reinhard Selten wurde am 5. Oktober 1930 in Breslau, Deutschland, geboren. Er war ein herausragender deutscher Ökonom und Mitbegründer der modernen Spieltheorie, die für ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, Biologie und Sozialwissenschaften bekannt ist. Selten wurde 1994 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet, eine Ehrung, die für sein bahnbrechendes Werk und dessen Einfluss auf die wissenschaftliche Gemeinschaft steht.
Selten wuchs in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Verlust seiner Heimatstadt emigrierte seine Familie nach Westdeutschland. Dort begann Selten ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, das ihn zu einem der bedeutendsten Denker auf diesem Gebiet machen sollte.
Sein vielleicht bekanntestes Konzept ist das der "Seltenen Gleichgewichte", das er in den 1970er Jahren entwickelte. Diese Theorie erweitert die Spieltheorie, indem sie nicht nur auf perfekte Informationen abzielt, sondern auch strategische Interaktionen mit unvollständigen Informationen berücksichtigt. Dies bedeutete einen Paradigmenwechsel in der Art, wie Ökonomen über Entscheidungsprozesse in Wettbewerbssituationen nachdachten.
Selten's Beitrag zur Spieltheorie ist nicht nur theoretischer Natur. Er blieb zeitlebens aktiv in der Forschung und Lehre und war Professor an verschiedenen Universitäten, unter anderem in Bonn und Mannheim. Seine Arbeit inspirierte zahlreiche spätere Ökonomen und half bei der Schaffung eines interdisziplinären Ansatzes, der auch Aspekte anderer sozialwissenschaftlicher Disziplinen einbezieht.
Im Jahr 2016 verstarb Reinhard Selten in Bonn, Deutschland. Sein Erbe lebt jedoch weiter, da viele seiner Theorien weiterhin in der Lehre und Praxis Anwendung finden. Er wird als einer der Väter der Spieltheorie in Erinnerung bleiben und hat unzählige Generationen von Ökonomen und Sozialwissenschaftlern inspiriert.