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Name: Michail Alexandrowitsch Bakunin
Geburtsjahr: 1814
Sterbejahr: 1876
Nationalität: Russisch
Beruf: Anarchist und Sozialrevolutionär
Einfluss: Wichtige Figur der anarchistischen Bewegung
Philosophie: Gegner der Autorität und des Staates
Michail Alexandrowitsch Bakunin: Der Vater des Anarchismus
Michail Alexandrowitsch Bakunin wurde am 30. Mai 1814 in der Nähe von Tscherepovets, Russland, geboren und gilt als einer der einflussreichsten Anarchisten und Sozialrevolutionäre des 19. Jahrhunderts. Sein Denken und Wirken in der politischen Landschaft dieser Zeit haben bis heute Auswirkungen und inspirieren sowohl soziale Bewegungen als auch politische Theorien.
Frühes Leben und Bildung
Bakunin wurde in eine wohlhabende Familie geboren und erhielt eine gute Ausbildung. Er studierte Philosophie und wurde stark von den Ideen der Aufklärung geprägt. In Paris, wo er ab 1840 lebte, begegnete er Marxisten, Sozialisten und anderen revolutionären Denkern. Diese Erfahrungen trugen dazu bei, seine politischen Überzeugungen zu formen und seine radicale Haltung zu festigen.
Die Entwicklung seiner politischen Ideen
In den 1840er Jahren entwickelte Bakunin seine anarchistischen Ideen, die sich deutlich von Marx' Konzepten der Klassenherrschaft und des Staates unterschieden. Er glaubte an die abolition des Staates und der autoritären Institutionen, die die individuelle Freiheit unterdrücken. Bakunin forderte eine Gesellschaft, die auf freiwilligen Assoziationen und der Selbstverwaltung basiert.
Aktivismus und Exil
Als aktives Mitglied verschiedener revolutionärer Bewegungen war Bakunin an zahlreichen Aufständen und politischen Aktivitäten in Europa beteiligt. Nach einem gescheiterten Aufstand in Polen wurde er 1848 inhaftiert und später nach Sibirien verbannt. Nach seiner Flucht 1856 lebte er in mehreren Ländern, darunter Frankreich und die Schweiz, wo er sich weiter mit Sozialisten und Anarchisten vernetzte.
Der Internationale Arbeiterverein
Bakunin trat 1864 dem Internationalen Arbeiterverein, auch bekannt als die Erste Internationale, bei, wo er seine anarchistischen Ideen einbrachte. Sein Konflikt mit Karl Marx über die Rolle des Staates und die Strategie der Arbeiterbewegung führte jedoch zu einer Spaltung innerhalb der Organisation. 1872 wurde er aus der Internationalen ausgeschlossen, was seine Vorstellung von der Notwendigkeit ideologischer Freiheit innerhalb der linken Bewegung bestätigte.
Späte Jahre und Vermächtnis
In den späten 1870er Jahren lebte Bakunin in der Schweiz, wo er weiterhin Artikel und Bücher schrieb. Sein bekanntestes Werk, "Die Revolutionäre Praktik", befasst sich mit der Notwendigkeit und den Methoden einer revolutionären Aktion. Michail Bakunin starb am 13. Juli 1876 in Bern, Schweiz, sein Tod markierte das Ende eines außergewöhnlichen Lebens, das dem Kampf für Freiheit und gegen Unterdrückung gewidmet war.
Einfluss auf die Anarchistische Bewegung
Bakunin gilt als einer der Wegbereiter des modernen Anarchismus. Seine Ideen über die Abschaffung des Staates und die Bedeutung der individuellen Freiheit beeinflussten viele spätere Denker und Bewegungen. Bis heute wird er von Anarchisten und sozialen Revolutionären als einer der Gründerväter ihrer Ideologie verehrt.