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Name: Henrietta Maria von Frankreich
Geburtsdatum: 1609
Ehemann: Karl I. von England
Herkunft: Frankreich
Rolle: Gattin des englischen Königs
Henrietta Maria von Frankreich: Königin und Vertraute Karl I.
Henrietta Maria von Frankreich wurde am 25. November 1609 geboren und war die Tochter des französischen Königs Heinrich IV. und dessen zweiter Frau Maria de’ Medici. Ihre Herkunft verlieh ihr einen besonderen Status, der sie zu einer Schlüsselperson im politischen und kulturellen Leben der damaligen Zeit machte.
Im Jahr 1625 heiratete Henrietta Maria den englischen König Karl I. von England. Diese Ehe war nicht nur eine Liebesverbindung, sondern auch ein strategisches Bündnis, das die Beziehungen zwischen England und Frankreich stärken sollte. Henrietta Maria und Karl I. hatten zusammen insgesamt neun Kinder. Ihre Rolle als Königin war jedoch nicht immer einfach, da sie als Katholikin in einem überwiegend protestantischen Land lebte.
Während der Regierungszeit ihres Mannes wurde Henrietta Maria zur zentralen Figur in der politischen Arena Englands. Sie war bekannt für ihr Engagement in religiösen und politischen Angelegenheiten, was nicht selten zu Spannungen mit dem Parlament und den protestantischen Bürgern führte. Ihre Papsttreue brachte ihr den Unmut vieler ein und führte im Großen und Ganzen zu einer allgemeinen Ablehnung ihrer Person im Land.
Die Spannungen zwischen den Royalisten und den Parlamentariern eskalierten schließlich im englischen Bürgerkrieg (1642-1651). Während Karl I. sich gegen die aufkommenden Kräfte des Parlaments zur Wehr setzte, spielte Henrietta Maria eine aktive Rolle, indem sie mit ihren eigenen politisch-fürstlichen Verbindungen in Europa versuchte, Unterstützung zu mobilisieren. Sie reiste nach Frankreich, um Hilfe sowie finanzielle Mittel für die Royalisten zu suchen.
Nach der Niederlage der Royalisten im Bürgerkrieg und der Hinrichtung Karls I. im Jahr 1649 floh Henrietta Maria ins Exil. Sie lebte zunächst in Frankreich und später in den Niederlanden, wo sie weiterhin für die Sache ihres Mannes eintrat. Trotz ihrer langen Abwesenheit von England blieb sie eine einflussreiche Figur unter den Royalisten und wurde als Symbol des königlichen Erbes verehrt.
Henrietta Maria kehrte erst 1660 nach England zurück, nachdem die Monarchie wiederhergestellt wurde und ihr Sohn, Karl II., den Thron bestieg. Ihr Leben war somit ein Spiegelbild der politischen Umwälzungen ihrer Zeit, und sie wurde oft als leidenschaftliche, aber auch umstrittene Figur beschrieben.
Henrietta Maria starb am 10. September 1669 in Colombes, Frankreich. Ihr Erbe lebte in ihren Kindern weiter, von denen einige bedeutende Rollen in der europäischen Geschichte einnahmen.