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Name: Charles de Foucauld
Geburtsjahr: 1916
Beruf: Französischer Theologe
Ordensgründer: Ja
1916: Charles de Foucauld, französischer Theologe und Ordensgründer
In der Wüste von Algier, wo der Sand unter den Füßen wie goldene Mehlkörner knirschte, fand ein Mann seine Bestimmung Charles de Foucauld. Er war nicht immer der Einsiedler und Mönch, den die Geschichte später feiern würde. Geboren in eine wohlhabende Familie, genoss er zunächst ein Leben voller Privilegien und Abenteuer. Doch der Glanz des Adels verblasste schnell, als er sich auf die Suche nach einem tieferen Sinn machte.
Sein Weg führte ihn in die Armee, wo er in Nordafrika diente. Ironischerweise war es diese Zeit im Militär, die ihn mit den Menschen und Kulturen des Maghreb vertraut machte eine Begegnung, die sein Leben verändern sollte. Nach seiner militärischen Laufbahn trat er in ein Kloster ein; doch trotzdem fühlte sich sein Geist weiterhin unruhig und suchend.
Vielleicht war es das Verlangen nach einer Verbindung zu Gott oder das Bedürfnis nach einer inneren Ruhe, das ihn dazu trieb, schließlich als Eremit im Atlasgebirge zu leben. Umgeben von der Stille der Berge fand de Foucauld seine Stimme nicht durch Worte in Predigten oder Konzerten für tausende von Zuhörern, sondern durch stille Reflexion und Hingabe an Gott. Seine Einsamkeit wurde zur Quelle seiner Inspiration: Die Heiligkeit im Alltäglichen zu finden.
Doch je mehr er sich zurückzog, desto mehr wuchs auch sein Wunsch, anderen Menschen zu helfen. In dieser Zerrissenheit zwischen Rückzug und Aktivität versuchte er ein klösterliches Leben aufzubauen doch dies brachte ihm sowohl Anhänger als auch Widersacher. Historiker berichten oft über die Feindschaft zwischen seinen Idealen und den traditionellen Strukturen der Kirche seiner Zeit.
Trotz aller Widerstände gründete Charles de Foucauld 1901 den Orden „Jesus für die Einsamen“ – eine Gemeinschaft von Männern und Frauen mit dem Ziel des Lebens in Einfachheit sowie dem Dienst an Armen und Ausgegrenzten. Doch ironischerweise führte gerade dieser Schritt dazu, dass viele seine Ideen für utopisch hielten; einige sagten sogar voraus, dass sein Ansatz nie Fuß fassen würde.
Sein Vermächtnis wurde jedoch erst posthum wahrgenommen: Fast zwei Jahrzehnte nach seinem gewaltsamen Tod 1916 in Algerien begannen Missionare weltweit seine Lehren anzunehmen so entstand eine neue Form des Ordenslebens inspiriert von seiner Vision vom Evangelium unter den Menschen aller Rassen.
Fast hundert Jahre später wird Charles de Foucauld noch immer studiert; viele betrachten ihn als Vorreiter eines interkulturellen Dialogs zwischen dem Christentum und dem Islam! Seine Botschaften über Akzeptanz sowie Liebe jenseits ethnischer Grenzen sind heute relevanter denn je…