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Japan: Reichsgründungstag (seit 1967)

Der Reichsgründungstag in Japan: Ein bedeutendes nationales Fest

Der Reichsgründungstag (Kigensetsu) ist ein nationaler Feiertag in Japan, der seit 1967 gefeiert wird. Dieser Tag, der auf den 11. Februar fällt, erinnert an die legendäre Gründung Japans im Jahr 660 v. Chr. durch Kaiser Jimmu, den ersten Kaiser Japans. Die Feierlichkeiten an diesem Tag sind nicht nur ein Ausdruck nationaler Identität, sondern auch eine Gelegenheit, die kulturellen Werte und das historische Erbe des Landes zu würdigen.

Historischer Hintergrund

Laut japanischer Mythologie wurde Kaiser Jimmu in Kumamoto geboren und zog mit seiner Familie nach Yamato, wo er das erste Kaiserreich gründete. Der 11. Februar wurde gewählt, weil er im alten japanischen Kalender als der Tag gilt, an dem Jimmu den Thron bestieg.

Die offizielle Anerkennung des Reichsgründungstags als nationaler Feiertag geht auf die Nachkriegszeit zurück. 1966 wurde das Gesetz über nationale Feiertage verabschiedet, und der Reichsgründungstag wurde als offizieller Feiertag eingeführt. Dieser Tag hat eine tiefe kulturelle Bedeutung für die Japaner und dient gleichzeitig als Gelegenheit, die nationale Einheit zu feiern.

Feierlichkeiten und Traditionen

Die Feierlichkeiten zum Reichsgründungstag variieren in Japan, doch in vielen Städten finden Paraden, Festakte und kulturelle Veranstaltungen statt. Die Nationalflagge, die Nihon Koku no Hata, wird stolz gehisst, und zahlreiche Menschen nehmen an den Feierlichkeiten teil. In Tokio wird eine zentrale Zeremonie im Yasukuni-Schrein abgehalten, wo den gefallenen Soldaten und nationalen Helden gedankt wird.

Darüber hinaus ist der Tag eine Gelegenheit für viele Japaner, ihre Familien zu besuchen und gemeinsame Mahlzeiten zu teilen. Traditionelle Gerichte wie Ozoni (Reissuppe) und Osechi (traditionelle Neujahrsgerichte) werden oft serviert. Auch die Japaner neigen dazu, an diesem Tag historische Stätten zu besuchen und die Kultur und Traditionen Japans zu feiern.

Die Bedeutung des Reichsgründungstags für die Japaner

Der Reichsgründungstag hat nicht nur historische, sondern auch emotionale Bedeutung für die Japaner. Er symbolisiert den Zusammenhalt des Landes und die ununterbrochene Linie der Kaiser, die bis in die Gegenwart reicht. Für viele Japaner ist es ein Tag der Reflexion über die nationale Identität und den Stolz auf die eigene Kultur.

In einem globalisierten Umfeld, wo viele Kulturen aufeinandertreffen, ist es wichtig, dass die Japaner ihre Wurzeln und Traditionen bewahren. Der Reichsgründungstag spielt eine zentrale Rolle bei der Stärkung des nationalen Bewusstseins und der kulturellen Identität.

Kritik und unterschiedliche Perspektiven

In den letzten Jahren gab es jedoch auch Diskussionen über den Reichsgründungstag. Einige Kritiker argumentieren, dass die Feierlichkeiten eine Rückkehr zu nationalistischen Tendenzen fördern könnten. Vor allem in der heutigen Zeit, in der das Thema Militarismus und Imperialismus in Japan wieder verstärkt thematisiert wird, ist es wichtig, sensibel mit dieser Thematik umzugehen.

Die Diskurse um den Reichsgründungstag zeigen, dass nationale Feiertage nicht nur ein Grund zum Feiern sind, sondern auch als Plattform für Diskussionen über die eigene Geschichte und die gesellschaftliche Identität dienen können.

Fazit

Der Reichsgründungstag in Japan ist mehr als nur ein Feiertag. Er ist ein bedeutendes Symbol für die japanische Identität, Kultur und Geschichte. Ob es durch Paraden, Familienfeiern oder einfache Besuche in historischen Stätten gefeiert wird, dieser Tag bleibt ein wichtiger Teil des japanischen gesellschaftlichen Kalenders. Er erinnert die Menschen daran, ihre Wurzeln zu schätzen und die Traditionen an die zukünftigen Generationen weiterzugeben.

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