Hll. Priszilla und Aquila: Glaubensboten in Ephesus und Rom
Die Geschichte des Christentums wäre ohne die treuen Glaubensboten, die es über die Jahrhunderte hinweg begleitet haben, unvollständig. Einer dieser bemerkenswerten Botschafter des Glaubens sind die Heiligen Priszilla und Aquila. Ihre Reise durch die frühen christlichen Gemeinschaften, insbesondere in Ephesus und Rom, lehrt uns viel über den Einsatz und die Bedeutung von Männern und Frauen im Dienst des Evangeliums. Ihre Gedenktage werden in verschiedenen christlichen Traditionen gefeiert, insbesondere am 8. Juli von der römisch-katholischen Kirche.
Wer waren Priszilla und Aquila?
Priszilla und Aquila waren ein jüdisches Ehepaar, das zur Zeit der Apostel lebte. Sie stammen ursprünglich aus Rom, mussten jedoch aufgrund von Konflikten und Verfolgungen mit den Juden unter Kaiser Claudius nach Korinth auswandern. Dort trafen sie den Apostel Paulus, der sich ihr anschloss und in der Seidenweberei der beiden arbeitete. Ihr gemeinsames Engagement für das Christentum führte dazu, dass sie als missionaren Vorbilder galten.
Wirken in Ephesus und Rom
Nach ihrer Zeit in Korinth begaben sich Priszilla und Aquila nach Ephesus, wo sie eine Gemeinde gründeten und als Lehrer des Evangeliums dienten. Sie waren nicht nur Gastgeber der Versammlung, sondern auch bedeutende Mentoren für andere Gläubige. Besonders bemerkenswert ist ihre Rolle in der Ausbildung von Apollos, einem eloquenten Redner, der mit dem Evangelium vertraut gemacht wurde.
Aquila und Priszilla wurden dann wieder in die römische Gemeinde zurückgerufen, wo sie weiterhin aktiv waren. Ihre Gastfreundschaft und ihr Engagement sind in den Schriften des Apostels Paulus dokumentiert, wo er sie mehrmals erwähnt und als 'miteinender mit mir für Christus' bezeichnet. Dies verdeutlicht die enge Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung, die sie innerhalb der frühen Kirche praktizierten.
Theologische Bedeutung
Die Geschichte von Priszilla und Aquila ist nicht nur ein Beispiel für Einsatz und Glauben, sondern auch für die Rolle von Frauen in der frühen Kirche. Ihre aktive Beteiligung am Glaubensleben widerspricht den traditionellen Ansichten über Geschlechterrollen innerhalb der religiösen Gemeinschaften und zeigt, dass Frauen sowohl in der Lehre als auch im Dienst an anderen Gläubigen entscheidend waren. Ihre Fähigkeit, Apollos zu unterweisen, ist ein wesentlicher Beweis für ihre theologische Kompetenz und ihr Engagement.
Gedenktage und Feierlichkeiten
Der römisch-katholische Gedenktag für die Heiligen Priszilla und Aquila wird am 8. Juli gefeiert. In vielen evangelischen Kirchen, einschließlich der Lutheran Church–Missouri Synod (LCMS), wird ihr Vermächtnis und ihr Dienst ebenfalls gewürdigt. Dies bietet Gläubigen die Gelegenheit, über die Bedeutung des gemeinsamen Dienstes in der Gemeinde nachzudenken und wie jeder Einzelne einen Teil zur Verbreitung des Evangeliums leisten kann.
Fazit
Die Heiligen Priszilla und Aquila sind ein starkes Zeugnis für das Engagement und die Hingabe, die von den ersten Christinnen und Christen gezeigt wurden. Ihre Beteiligung und ihr Unterstützung für die frühe Kirche muss als Vorbild für heutige Glaubensgemeinden angesehen werden. Sie erinnern uns daran, dass der Dienst am Evangelium nicht allein durch Kontext oder Geschlecht bestimmt wird, sondern durch den Glauben und das Engagement eines jeden Gläubigen.