Hl. Lazarus von Bethanien: Vom Tod auferweckt und als Bischof verehrt
Der Hl. Lazarus von Bethanien ist eine der faszinierendsten und tiefgründigsten Figuren des Neuen Testaments. Er wird als der Mann beschrieben, den Jesus von den Toten auferweckte, eine der beeindruckendsten Wundertaten Christi. Diese Auferweckung hat nicht nur seinen eigenen Einfluss auf das Christentum, sondern auch die Herausbildung seiner verehrten Rolle in verschiedenen christlichen Traditionen, einschließlich der anglikanischen, katholischen und evangelischen Kirchen (ELCA, LCMS).
Die Auferweckung von Lazarus
Die berühmte Geschichte der Auferweckung von Lazarus ist im Johannes-Evangelium (Johannes 11, 1-44) zu finden. Lazarus lebte in Bethanien, einer kleinen Stadt in der Nähe von Jerusalem, zusammen mit seinen Schwestern Maria und Martha. Als Lazarus starb, war Jesus nicht beim Tod seines Freundes anwesend. Nach vier Tagen kam Jesus und weinte vor dem Grab, bevor er befahl, den Stein wegzurollen.
Diese kraftvolle Szene führt zu einem der bemerkenswertesten Momente im Neuen Testament: Jesus spricht mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“. Lazarus, der tot war, steht auf und tritt aus dem Grab. Diese Auferweckung ist nicht nur ein Wunder, sondern stellt auch die Überzeugung der Christen in die Auferstehung dar.
Lazarus als Bischof und Märtyrer
Nach der Auferweckung wird in verschiedenen Überlieferungen berichtet, dass Lazarus Bischof wurde, entweder in Marseille oder Kition (heute Zypern). Diese Rolle als geistlicher Führer zeigt den Einfluss, den sein Leben und seine Rückkehr zum Leben auf die frühe Kirche hatten. Unterschiede in der Überlieferung deuten darauf hin, dass Lazarus unterschiedliche Gemeinden und Perspektiven ansprach, was zu seiner Position als eine Figur in der christlichen Märtyrergeschichte führte.
Auf einige Berichte zufolge wurde Lazarus aufgrund seines Glaubens letztendlich als Märtyrer getötet. Diese Legenden um seine Martyrerverehrung sind in verschiedenen christlichen Denominationen von Bedeutung und führen zur Entstehung von Festen und Traditionen zu seinen Ehren.
Die Verehrung des Hl. Lazarus
In den katholischen und anglikanischen Traditionen wird der Hl. Lazarus am 17. Dezember gefeiert. Die verschiedenen Aspekte seiner Verehrung umfassen nicht nur die Auferweckung von den Toten, sondern auch den tiefen Glauben und die Loyalität, die er gegenüber Jesus gezeigt hat. In der evangelischen Tradition wird auch der Aspekt der Auferstehung thematisiert, insbesondere in den Lehren der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) und der Lutheran Church - Missouri Synod (LCMS).
Die Feier des Hl. Lazarus bietet Gläubigen die Möglichkeit, über die Hoffnung der Auferstehung nachzudenken und die Botschaft Jesu von Leben und Tod zu reflektieren. Die Symbole seines Lebens, wie das Grab und die Schwestern, bilden eine Brücke zwischen den Einzelnen und der göttlichen Hoffnung auf Unsterblichkeit.
Fazit
Der Hl. Lazarus von Bethanien bleibt eine inspirierende Figur im katholischen und anglikanischen Christentum sowie in der evangelischen Tradition. Seine Auferweckung und die darauf folgende Rolle als Bischof und Märtyrer stellen tiefere Wahrheiten über das Leben, den Tod und die Hoffnung auf Auferstehung dar. Die Verehrung des Hl. Lazarus erinnert die Gläubigen daran, dass der Glaube an Jesus nicht nur durch den Glauben an die Auferstehung, sondern auch durch das Leben, das sie führen, zum Ausdruck kommt.