Hl. Johannes XXIII.: Ein Wegbereiter des Dialogs und der Reformen
Der Hl. Johannes XXIII., auch als Angelo Giuseppe Roncalli bekannt, wurde am 25. November 1881 in Sotto il Monte, Italien, geboren und am 11. Oktober 1962 als römischer Papst inthronisiert. Bekannt für seine offene Haltung und den Beginn des Zweiten Vatikanums, wird er in der katholischen Kirche und auch in der evangelischen Tradition, wie der ELCA, hoch verehrt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Leben, die Lehren und den Einfluss von Papst Johannes XXIII.
Frühes Leben und Priesterweihe
Johannes XXIII. wuchs in einer einfachen bäuerlichen Familie auf und trat 1896 in das Priesterseminar ein. Bei seiner Priesterweihe 1904 begann er, in verschiedenen kirchlichen Ämtern zu dienen. Seine Zeit als Nuntius in der Türkei und Griechenland prägte seinen interreligiösen Dialog, welchen er während seiner gesamten Papstzeit weiter verfolgte.
Papstwahl und Eröffnung des Zweiten Vatikanums
Nach dem Tod von Papst Pius XII. wurde Johannes XXIII. am 28. Oktober 1958 zum Papst gewählt. Bereits in seiner ersten Ansprache betonte er die Notwendigkeit eines Dialogs innerhalb der Kirche und mit der Welt. Am 11. Oktober 1962 eröffnete er das Zweite Vatikanum, eine der bedeutendsten Kirchenversammlungen des 20. Jahrhunderts.
Die Vision von Johannes XXIII.
Johannes XXIII. war ein Pionier des Konzepts von „Aggiornamento“ – der Erneuerung und Anpassung der Kirche an die moderne Welt. Seine Ansichten über den interkonfessionellen Dialog und seinen Einsatz für den Frieden und die soziale Gerechtigkeit haben bis heute Relevanz. Er war bekannt für seine Mitteilung an die Welt: „Frieden auf Erden!“
Heiligsprechung und Vermächtnis
Nach seinem Tod am 3. Juni 1963 wurde Johannes XXIII. am 5. September 2000 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Der Gedenktag des Hl. Johannes XXIII. wird am 11. Oktober gefeiert, ein Datum, das zugleich die Eröffnung des Zweiten Vatikanums markiert.
Sein Vermächtnis lebt weiter in den Bemühungen um den interreligiösen Dialog und die Reformen innerhalb der Katholischen Kirche. John XXIII. wird als der „gute Papst“ angesehen, der die Türen der Kirche für einen Dialog mit der Welt öffnete und dadurch das Bild der katholischen Kirche nachhaltig veränderte.
Johannes XXIII. in der evangelischen Tradition
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELCA) würdigt die Anliegen des Hl. Johannes XXIII. und betrachtet ihn als Beispiel für das Streben nach Einheit und Frieden innerhalb der Christlichen Gemeinschaften. Die Betonung des Dialogs und der Zusammenarbeit über konfessionelle Grenzen hinweg ist ein wichtiges Erbe seines Wirkens.
Schlussfolgerung
Der Hl. Johannes XXIII. bleibt eine inspirierende Figur für viele Gläubige und ist ein Symbol für den Glauben an Frieden, Dialog und Reform. Sein Gedenktag am 11. Oktober erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Brücken zwischen den Glaubensgemeinschaften zu bauen und die Werte des Mitgefühls und der Zusammenarbeit zu fördern.